Der Schulgarten Bornholte im Jahr 2020

Der Schulgarten Bornholte ist so gut wie abgeerntet. Vor kurzem verbrachten die Kinder der vierten Klasse der Grundschule Kaunitz-Bornholte, Standort Bornholte die letzten zwei Unterrichtsstunden im Schulgarten Bornholte. Ins gesamt hatten sie nur vier Unterrichtsstunden im Rahmen des Unterrichts.

Nicht nur das war im Jahr 2020 neu. Das ganze Jahr im Schulgarten war wegen Corona ganz anders als sonst.

Seit März lernten die Kinder im Homeschooling, so dass kein Sachunterricht im Schulgarten möglich war. So mussten sich auch die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Schulgarten“ (bestehend aus Mitgliedern der Vereine Hof Diekämper und Bürgerverein) der neuen Situation anpassen. Sie trafen sich anfangs nur zu zweit, achteten auf Abstand und führten alle Projekte unter diesen Bedingungen durch. Sie haben einen Hasendraht angebracht, das Fundament einer großen Kräuterschnecke gesetzt, Beete vorbereitet, gesät, Pflanzen vorgezogen, Rasen gemäht u.v.a.

Normalerweise hätten Christiane Appl und Iva Potrebova schon vor den Osterferien eine Doppelstunde in der Grundschule durchgeführt, den Kindern die Grundlagen des Gärtnerns erklärt und Sonnenblumen für den Schulgarten eingesät, die sie dann bis zu den Ferien auf der Fensterbank in der Klasse gepflegt hätten. Das ging nicht.

Stattdessen bekamen die Kinder ein „Lernmaterial“ mit Video-Tipps übers Internet und bei jedem Schüler/ jeder Schülerin stand auch ein kleiner Blumentopf mit zwei Sonnenblumensamen vor der Tür. Auch eine genaue Anleitung, wie sie ihre Pflänzchen zu Hause pflegen sollten, war dabei.

Die nächste „Unterrichtseinheit“ wurde mit jeweils einem Elternteil und einem Kind durchgeführt. Die Kinder haben da ihre Sonnenblumen ins Beet gesetzt. Zeitlich versetzt, damit sie keine anderen Familien treffen konnten, mit Mundschutz, Desinfektion, Handschuhen, Abstandsregelung und einer „Einbahnstraße“, bei der beide Eingänge in den Schulgarten genutzt wurden.

Später wurde es ein bisschen einfacher – bei maximal 10 Personen bei einer Gruppe und mit Mundschutz konnte man die Klasse halbieren und sich mit den Kindern im Schulgarten samstags treffen. So lief es fast die ganze Zeit und auch während der Sommerferien – als Privatinitiative. Das Projekt wurde sehr gut angenommen, fast alle Kinder kamen regelmäßig, um im Schulgarten zu helfen.

Auf diese Art und Weise haben die jetzigen Viertklässler Vieles über den Gemüseanbau erfahren, in dem sie gesät, gepflanzt, gejätet und gegossen und Kartoffelkäfer gesammelt haben. Nebenbei lernten sie auch die Lebensräume Garten und Wiese kennen, beobachteten Tiere, probierten unterschiedliche Kräuter und frische Gemüsesorten, Kräutertee- und Honigsorten und bauten Insektenhotels. So lernten sie, die Natur und die Umwelt zu schätzen und zu schützen.

Am Freitag den 11.09.20 fand von 16 bis 19 Uhr gemeinsam mit den Kindern, deren Familien, mit der Klassenlehrerin Frau Darijtschuk und allen Helfern (Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Schulgarten“, die dank Ute Jurgeleit-Rohde in diesem Jahr deutlich größer geworden ist, unter anderem auch um mehrere Familien mit Fluchterfahrung) ein Erntefest gefeiert. Es gab ein vegetarisches, selbstgemachtes Bio-Essen aus dem eigenen Anbau: Kürbis-, Kartoffel- und Topinambursuppe, Kartoffeln mit Kräuterquark, gegrillte Maiskolben und Zucchinikuchen. Die Tische wurden mit frischen Schnittblumen aus dem Garten dekoriert und die Kinder durften Stockbrot backen. Alles verlief natürlich unter strengsten Hygienebedingungen.

Vielen Dank an alle, die dieses Jahr geholfen haben und auch an die Kinder und deren Eltern der Bornholter Grundschule, die uns auch in den Ferien so zahlreich unterstützt haben. Dank euch bleibt dieses Jahr unvergesslich!