Es ist heiß und es ist trocken. Viel zu trocken. Der Sommer 2018 hat das Zeug, zum Jahrhundertsommer gekrönt zu werden. Komischerweise gab es aber schon einen Jahrhundertsommer vor 15 Jahren. Wird er dieses Jahr getoppt? Und wieso? Hat das vielleicht etwas mit der Klimaerwärmung zu tun?
Fakt ist, dass die Temperaturen um 35 Grad Celsius nicht für alle angenehm sind. Vor allem in den Städten wird diese Hitze unerträglich. Laut Daniela Toman, Landschaftsarchitektin aus Verl, gibt es dafür mehrere Gründe. Es gibt dort in der Regel weniger Grünflächen und eine starke Bebauung, viel Asphalt und Beton. Sogenannte Flächenversiegelung (also Straßen und Gebäude dicht aneinander, ohne grüne Streifen und/ oder Bäume) heizen zusammen mit den Luftschadstoffen die Luft weiter auf. Diese Flächen können auch kein Regenwasser speichern. Wenn es dann regnet, fließt das Wasser schnell oberflächig ab und kann nicht durch langsames Verdunsten die Luft abkühlen.
Wie angenehm ist es dagegen dort, wo es Bäume, Sträucher und Rasen (oder noch besser: Gras und blühende Wiesen) gibt – sie heizen sich weniger auf und die Vegetation hilft so die Temperaturen zu kühlen. Jede grüne Fläche ist da wichtig. Die neueste Mode in den Vorgärten Schotterwüsten anzulegen, weil es ordentlich aussieht und angeblich einfacher zu pflegen ist (was allerdings nicht stimmt), hilft bei der Abkühlung auch nicht. Außerdem können auf diesen (und den anderen versiegelten Flächen) Insekten und Vögel gar keine Nahrung finden. So ein Vorgarten ist mehr oder weniger tot.
Haben Sie das schon gehört? In Frankreich ist die Zahl von Vögeln in den letzten 15 Jahren um einen Drittel zurückgegangen und in Deutschland ist es ähnlich*. Einer der gravierenden Gründe dafür ist das Aussterben der Insekten. Insekten, die ihre Lebensräume verlieren. Wir alle leben in einem Ökosystem – in einer Umwelt, die Pflanzen, Insekten, Reptilien, Vögel, Säugetiere usw. in seiner ganzen Artenbreite braucht, um stabil zu sein. Wenn sie nicht mehr stabil wird, bedroht sie auch unsere eigene Existenz. Die Zusammenhänge sind wichtig und nicht mehr zu leugnen. Vielleicht sollten wir Menschen langsam umdenken.
Wie Karl Heinrich Wagger schon sagte: „Jeder möchte die Welt verbessern und jeder könnte es auch, wenn er nur bei sich selber anfangen wollte.“
Na, fangen wir zusammen an?
Iva Potrebova
1. Vorsitzende des Vereins Hof Diekämper – natürlich leben und lernen e.V.
*Ich empfehle da folgende Webseite: http://www.bund-rvso.de/vogelsterben-ursachen.html